
Herausforderung Offshore-Regatta
Ende April 2025 stand ein ganz besonderes Ereignis im Regattakalender der Spandauer Jollensegler: Zum ersten Mal nahm eine 6-köpfige Crew des VSJ am renommierten Kornati Cup in Kroatien teil. Die Segelregatta fand in der wunderschönen Kulisse der Inselgruppe und Nationalpark der Kornaten in Mitteldalmatien statt, einem Paradies für Segler mit seinen zahlreichen Inseln, Buchten und kristallklarem Wasser.
Mit insgesamt 600 Teilnehmenden auf 89 Yachten in fünf verschiedenen Wertungsklassen stand das bislang größte Feld bei der 24. Auflage des Etappenrennens am Start. Die Crew startete an Bord der Segelyacht Bavaria Cruiser 41S „Albatros“ in der mit 37 gemeldeten Booten mit Abstand größten Wertungsklasse „Mixed ORC“. Die Teilnahme war für alle Beteiligten eine spannende Erfahrung, bei der sie ihre Fähigkeiten im Regattasegeln unter Beweis stellen konnten. Trotz der ersten Teilnahme und der damit verbundenen Nervosität zeigten die Segler Teamgeist, Ausdauer und eine große Leidenschaft für den Segelsport.

Der Kornati Cup 2025
Zunächst musste die „Albatros“ aus ihrem Heimathafen auf der Insel Murter über eine Strecke von 12sm in den Startort Biograd verlegt werden, was die Crew dazu nutzte, sich einzusegeln, einige wichtige Manöver zu trainieren sowie das Boot und Abläufe für die folgenden Tagen kennenzulernen.
Blauer Himmel und Delfine beim Start
Nach einer großen Eröffnungsveranstaltung am Abend stand für den Folgetag die erste Etappe von Biograd nach Sali auf der Insel Dugi Otok auf dem Programm. Aufgrund von stark schwankenden Windverhältnissen musste die Startzeit ein wenig nach hinten verschoben werden, nachdem dann die Mixed ORC-Teilnehmenden als letzte der fünf Startgruppen auch endlich auf die Reise geschickt wurden, setzte sich der unbeständige Wind allerdings leider fort, so dass ein in der Ferne sichtbares Windfenster leider verpasst wurde. Die Sichtung einer großen Delfin-Schule, die sich während des Starts direkt neben den Booten zeigte, konnte aber ein wenig über die verpasste Chance hinweg trösten. Die „Albatros“ erreichte nach rund 5 Stunden im hinteren Teil des Feldes das Ziel in Sali und schnell war allen an Bord klar, dass der erste Tag dann auch bereits das Streichergebnisse für die noch folgenden Tage sein musste.
Tag zwei führte die Yachten von Sali in Richtung Piskera und damit zwischenzeitlich hinaus aus den Inseln der Kornaten auf die offene Adria. Bei besten Segelbedingungen kam auf dem Weg zum Ziel des ersten Laufs des Tages entlang der Kornaten der schwarze Spinnaker erstmalig zum Einsatz. Die Abläufe an Bord wurden routinierter und die Crew arbeitete sich stetig Richtung Mitte des Feldes vor. Als diesmal 23. überquerte die „Albatros“ die Ziellinie im Kornatski Kanal, welche auch gleichzeitig Start für den zweiten Lauf des Tages, ein rund 8sm langer Up & Down- Kurs zwischen den Kornaten, markierte. Nach großem Gedränge der 37 Schiffe am Start und der Wendetonnen beendete die Crew den dritten Lauf auf Platz 18. Nach der Zieldurchfahrt folgte eine gut gelaunte Überführung durch enge Passagen in die Marina Piskera.

Tag für Tag voran arbeiten
Tag 3 begann erneut – und wieder unter idealen Segelbedingungen – im Kornatski Kanal. Einer kurzen Am-Wind-Passage nach dem Start folgte erneut eine Downwind-Strecke unter Spi, bevor das Feld auf eine fast 8sm lange Halbwind-Strecke Richtung Murter abbog. Diesmal waren die mit der „Albatros“ baugleichen Yachten deutlich enger beieinander und es starte ein direkter Vergleich der 5 Schiffe, bei welchem sich die Crew des VSJ Stück für Stück vorarbeiten konnte. Im Ergebnis konnte wieder mit Platz 16 am dritten Tag wieder ein kleiner Schritt nach vorne gesegelt werden.
Der vierte und letzte Regatta-Tag führte mit der fünften Etappe von Murter zurück nach Biograd. Nach langer Startverzögerung aufgrund von unsteten Windverhältnissen hatte die Rennleitung dann aber doch noch einen fairen und erneut abwechslungsreichen Kurs gefunden. Nach gesegelter Zeit und einem bis zur Ziellinie direkten Duell mit der baugleichen Yacht „Kraljevna“ konnte sich die Crew des VSJ erneut weiter vorarbeiten, landete aufgrund eines deutlichen schlechteren Faktors nach berechneter Zeit „nur“ auf dem 23. Rang. Auch wenn das Segel die ganzen Tagen über nicht benutzt wurde: ein Gennaker an Bord führte zu dem schlechteren Faktor, kostete die Crew im Ergebnis einige Plätze und bleibt beim nächsten Mal an Land!
Die Veranstaltung endete mit einer großen Schlussfeier und Siegerehrung, bevor es dann am Folgetag darum ging, die „Albatros“ wieder zurück in ihren Heimathafen nach Murter zu segeln.
Dass die Rückreise dann mit einer Autopanne und einer Odyssee mit Hotel- und Mietwagensuche noch ein wenig holprig werden sollte, konnte im Vorfeld keiner ahnen und die vergangene Regattawoche auch kein bisschen schmälern.
Stehen bleiben ein insgesamt 23. Platz, über 160sm im Kielwasser, tolle Segelerlebnisse in einer atemberaubenden Landschaft des Kornati Nationalparks, eine großartige Organisation der Veranstaltung und eine Menge Spaß an Bord.
Fazit: Wir kommen wieder!